ZusammenfassungMit Chatbots, Sprachassistent:innen und sozialen Robotern, die am Ideal der menschlichen Kommunikation orientiert sind und ihr in Gestaltung und Einsatzfeldern nacheifern, ist die Kommunikationswissenschaft gefordert, sich mit „kommunizierenden“ technischen Medien zu befassen. In unserem Beitrag folgen wir der These, dass die sozialtheoretischen Differenzen zwischen Mensch“ und „Maschine“ weniger relevant sind als die Bedingungen, die es wahrscheinlicher machen, dass eine Zuschreibung maschineller Kommunikationsfähigkeit erfolgt. Auf Basis der Mediatisierungsforschung zeigen wir, wie Kommunikation unter zeitgenössischen Bedingungen hervorgebracht, in Gang gesetzt und tinfrastrukturiert wird. Im Anschluss daran entwerfen wir ein Modell, das verschiedene Grade der Kommunikativierung erfasst, die von drei Triebkräften vorangetrieben werden: (1) der Abnahme menschlicher Kontrolle über den Kommunikationsprozess, (2) dem Anstieg der Simulation menschlicher Bedeutungsvermittlung sowie (3) der diskursiven Zuschreibung von Kommunikation an die Maschine.