ZusammenfassungDer demografische Wandel führt zu einer zunehmenden Anzahl alter Patienten sowohl in unserer Gesellschaft als auch im Krankenhaus. Mit zunehmendem Alter steigt nicht nur die Anzahl der Vorerkrankungen, sondern auch die postoperative Komplikationsrate und Mortalität. Letztlich ist aber nicht das Alter ausschlaggebend, sondern der Zustand des Patienten und seine Kapazität, sich den körperlichen und mentalen Herausforderungen eines operativen Eingriffs zu stellen. Besonders von Komplikationen bedroht sind gebrechliche Patienten und eine wesentliche – als Prähabilitation – bezeichnete Strategie besteht darin, diese durch körperliches und mentales Training sowie Ernährungsberatung bereits präoperativ in einen besseren Zustand zu versetzen. Das Delir gehört zu den häufigsten postoperativen Komplikationen. Maßnahmen, wie der Verzicht auf eine Prämedikation mit Benzodiazepinen, die Messung der Narkosetiefe, der Verzicht auf langwirksame Opioide, die Durchführung von Fast-Track
Surgery sowie die zügige postoperative Bereitstellung von Brille/Hörgerät können das Delirrisiko reduzieren. Eine enge interdisziplinäre Absprache zwischen Chirurgen, Anästhesisten, Geriatern und Physiotherapeuten ist wesentlich, um das perioperative Vorgehen miteinander abzustimmen und das perioperative Risiko für alte Patienten zu reduzieren.