Zusammenfassung. Die vorliegende Studie untersuchte eine Bremer kinder- und jugendpsychiatrische Inanspruchnahmepopulation zwischen 2005 und 2012 und fokussierte Kinder unter zwölf Jahren (N = 1518) mit einer Angststörung (N = 260). Mit Hilfe von logistischen Regressionen wurden Risikofaktoren für Angststörungen identifiziert und der Behandlungserfolg wurde analysiert. Weder in der Prävalenz von Angststörungen noch im Behandlungserfolg konnten bei Kindern ethnische Unterschiede festgestellt werden. Als Risikofaktor konnte nur das weibliche Geschlecht als bedeutsam bestimmt werden. In der Interaktion von Geschlecht mit dem Migrationsstatus stellte sich heraus, dass bei Jungen mit Migrationshintergrund eine erhöhte Prävalenz von Angststörungen vorlag. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in der psychotherapeutischen Behandlung von Angststörungen bei Kindern weniger soziale oder familiäre Umgebungsfaktoren im Vordergrund stehen.