Zusammenfassung: Zivil-militärisches Zusammenwirken (ZMZ) in Afghanistan im Rahmen der von der Bundesregierung proklamierten Konzeption "vernetzter Sicherheit" ist mit vielen Problemen konfrontiert. Sie reichen vom fehlenden gemeinsamen Verständnis über den Zweck des Einsatzes über mangelhafte Planung und unterschiedliche Lageanalysen bis zu institutionellen Divergenzen und unterschiedlichen Prioritäten bei der Umsetzung des vernetzten Ansatzes. Hinzu kommen fehlende Experten im zivilen Bereich. ZMZ kann erst dann einen wirksamen Beitrag leisten, wenn es in ein schlüssiges politisches Gesamtkonzept mit einer eindeutigen politischen Zwecksetzung eingebettet ist, das sich unter Berücksichtigung der eigenen Fähigkeiten und Mittel und auf der Basis realistischer Ziele auf die konkrete Lage vor Ort bezieht. Selbst wenn all diese Bedingungen erfüllt würden, wäre ein Erfolg wegen der lokalen Dynamiken noch lange nicht gesichert.Abstract: As part of the comprehensive approach that the German government has declared will guide its actions in Afghanistan, civil-military interaction (CMI) is facing tremendous problems. These range from the lack of a common understanding of the purpose of the engagement via poor planning and differing situation analysis to varying institutional logics and contrasting priorities as to implementation. CMI is also hampered by a lack of civilian experts. CMI can only effectively contribute to a comprehensive approach if it is embedded in a coherent political plan based on a clear political purpose that takes account of Germany's capabilities and means, and is based on realistic objectives and a sober analysis of the situation on the ground. However, even if all of these conditions were met, success could not be guaranteed, as a lot depends on local dynamics.