ZusammenfassungDie steigende Inzidenz Osteoporose-assoziierter Frakturen stellt eine zunehmende
Herausforderung für die operative Versorgung dar. Diese Arbeit bietet einen
Überblick über die aktuellen Strategien zur Versorgung der häufigsten
osteoporotischen Frakturen. Ziel ist es Wissen über aktuelle Techniken zu
vermitteln und für spezifische Herausforderungen zu sensibilisieren. Hierzu
wurde eine Übersicht über operative Verfahren für Frakturen des proximalen
Femurs, des Beckens, der Wirbelsäule, des distalen Radius und des proximalen
Humerus erstellt. Die operative Versorgung Osteoporose-assoziierter Frakturen
erfordert aufgrund der verminderten Knochenqualität und -quantität sowie der
häufigen Multimorbidität der Patienten einige Besonderheiten. Zunehmend
angewendet werden verschiedene Augmentationstechniken, die die Stabilität von
Osteosynthesen steigern und eine frühzeitige Mobilisation ermöglichen. Bei
Frakturen der Wirbelsäule und des Beckenringes hat die schmerzbedingte
Immobilität oftmals fatale Folgen für die Betroffenen. Die operative Versorgung
beinhaltet hier einen teilweise präventiven Aspekt. Minimalinvasive Verfahren,
wie die perkutane Schraubenosteosynthese bei Beckenringfrakturen, haben sich als
risikoarme Methode etabliert. Die Kyphoplastie bei osteoporotischen
Wirbelkörperfrakturen kann durch eine Hybrid-Versorgung mit zusätzlicher
dorsaler Instrumentierung ergänzt werden. Vor allem bei Frakturen der oberen
Extremität hat die konservative Therapie weiterhin ihren Stellenwert.
Hüftgelenksnahe Femurfrakturen werden unmittelbar operativ versorgt. Weitere
Forschung ist notwendig, um evidenzbasierte Standardverfahren für die Anwendung
von Augmentationstechniken bei verschiedenen Frakturtypen zu etablieren.