Die Politikwissenschaft in Österreich ist ungewöhnlich verspätet. In Verbindung mit Brüchen in der Kontinuität des Wissenschaftsbetriebes (1934Wissenschaftsbetriebes ( ,1938Wissenschaftsbetriebes ( , 1945 setzten sich Sozialwissenschaften generell, speziell aber insbesondere die Politikwissenschaft erst -im europäischen Vergleich -sehr spät als eigenständige Disziplin durch. Dies drückt sich auch in einer relativen Unterbesetzung der drei "Standorte" des Vollstudiums der Politikwissenschaft (Wien, Salzburg, Innsbruck) aus. Die inhaltliche Orientierung der österreichischen Politikwissenschaft ist durch die Neigung gekennzeichnet, sich in die Nische der Beschäftigung mit dem politischen System Österreich zurückzuziehen. Dies hat den Vorteil der Konzentration der relativ bescheidenen Ressourcen auf ein naheliegendes Gebiet; dies hat den Nachteil der Abschottung der österreichischen Politikwissenschaft gegenüber einem breiteren internationalen Wettbewerb.
Entwicklung und StandDie Politikwissenschaft ist in Österreich durch ihre Verspätung und durch ihre doppelte Dependenz gekennzeichnet. Politikwissenschaft als eigenständige wissenschaftliche Disziplin hat sich in Österreich erst in den 60er Jahren entwickelt und ist erst Anfang der 70er Jahre an den österreichischen Universitä-ten als Studienrichtung verankert worden. Dabei ist die österreichische Politikwissenschaft von ihrer Abhängigkeit vom "Zentrum" USA und vom "Zentrum in der Peripherie" Deutschland in doppelter Weise bestimmt worden.