ZusammenfassungIm Zuge des zunehmenden Kostendrucks im Gesundheitssystem werden Therapien neben ihrer Qualität zunehmend auch hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet. Mikrochirurgische Eingriffe haben sich vor allem im Langzeitverlauf in vielen Bereichen als funktionell und ästhetisch überlegen gezeigt. Im Vergleich zu Alternativeingriffen sind sie aber auf Grund ihrer Komplexität sowie langen Operationszeiten und stationären Verweildauern mit hohen Kosten verbunden. Damit diese langfristig in hoher Qualität angeboten werden können, muss entsprechend von Seiten der Kostenträger, insbesondere auch bei interdisziplinären Eingriffen, eine adäquate, kostendeckende Vergütung erfolgen. Um einen korrekten DRG-Erlös zu erhalten sollten daher neben der Hauptdiagnose auch die relevanten Nebendiagnosen und Prozeduren richtig und vollständig dokumentiert werden. Auch der finanzielle Mehrwert eines interdisziplinären Eingriffs lässt sich durch die Erhöhung des Erlöses mit mikrochirurgischem Operationsanteil errechnen.Zwischen den Kliniken eines Krankenhauses sollte daher eine interdisziplinäre Erlösaufteilung stattfinden. Für eine faire und transparente interdisziplinäre Leistungsverrechnung existieren mehrere Modelle, mit denen alle beteiligten Kliniken einen Mehrwert erwirtschaften können. Leider bestehen an vielen Krankenhäusern unzureichende interdisziplinäre Vergütungsmodelle, welche eine qualitativ hochwertige, kostendeckende Patientenversorgung mit mikrochirurgischen Eingriffen erschweren. Ungeachtet des zunehmenden Kostendrucks und nicht medizinischer wirtschaftlicher Aspekte muss unser Handeln als Arzt immer die bestmögliche Patientenversorgung sicherstellen.