Dieser erzählt vom Neubeginn in einem von Faschismus und Krieg zerstörten Land. Die Geschichte eines verlassenen Dorfes, welches von Fremden neu besiedelt und wiederhergestellt wird, erscheint zunächst als Utopie einer besitzlosen Gesellschaft. Doch ist diese Utopie, wie sich herausstellt, brüchig, weil einerseits die ehemaligen Eigentümer Besitzansprüche stellen und andererseits ein früherer Faschist unter den Dorfbewohnern lebt. Neben der Geschichte und ihrer ideologischen Bedeutung wird von Vittorini auch der Erzählvorgang in Szene gesetzt, wodurch sich reflexive Brechungen, Ambivalenzen und Unsicherheiten ergeben. Gerahmt wird die Textanalyse durch systemtheoretische Überlegungen zum Zusammenhang von Literatur und Gesellschaft. Dabei wird insbesondere auf das Luhmann'sche Konzept der symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien eingegangen und es wird Fiktionalität als ein solches interpretiert. Die Systemtheorie wird heuristisch verwendet, um eine Perspektive auf Vittorinis Roman und die in ihm sich manifestierenden Spannungen und Widersprüche zwischen Utopie und Realität, zwischen literarischer Autonomie und politischem Engagement zu gewinnen. Abschließend werden vor diesem Hintergrund einige Thesen zum Stellenwert der Literaturwissenschaft in der Gegenwart entwickelt.