Eingegangen am 10. Mai 1982 uber die Reaktion des Alkinids 2 rnit Schwefel lassen sich in einfacher Weise (Aminoethiny1)sulfide 5 rnit verschiedenen Zweitsubstituenten am Sulfid-Schwefel erhalten. In der Hydrolyse und in Cycloadditionen rnit Diphenylketen, Phenylisocyanat oder Tosylisothiocyanat erweisen sich die S-Alkyl-Derivate 5a, b als typische Inamine, wahrend die Amin-Addition an die Silylthio-Verbindung 5c einen abweichenden Verlauf nimmt.
A Novel Synthesis and Reactions of Aminoethynyl SulfidesReaction of the alkynide 2 with sulfur provides ready access to aminoethynyl sulfides 5 with different second substituents on the sulfide sulfur atom. Hydrolysis and cycloadditions with diphenylketene, phenyl isocyanate, or tosyl isothiocyanate prove the S-alkyl derivatives 5a, b to be typical ynamines, whereas amine addition to the silylthio compound 5c takes a different course.(Aminoethiny1)sulfide (,,Thioethinylamine") 5 wurden bisher iiber die Dehydrohalogenierung Fluor-oder Chlor-substituierter (Aminoviny1)sulfide') oder durch ThiolEliminierung aus Aminoketen-dithioacetalen ') dargestellt . Wir suchten nach einer Methode, die in der Wahl des Zweitsubstituenten am Sulfid-Schwefel flexibel ist, und priiften die zur Darstellung anderer Alkinylsulfide bewahrte4) Einwirkung von Acetylid-Anionen auf elementaren Schwefel rnit nachfolgender Alkylierung des resultierenden Alkinylthiolats.
Darstellung der (Aminoethiny1)sulfide 5Als Aminosubstituent wurde beispielhaft die N-Methylanilinogruppe gewahlt . Das entsprechend substituierte Inamin 3 ist iiber das Trichlorvinylamin 1 gut zuganglich') und gibt als Anion 2 rnit Schwefel tatsachlich das Thiolat 4. Dies zeigt sich in der rnit Methyliodid, Ethyltosylat oder Chlor(trimethy1)silan glatt verlaufenden Bildung der gewiinschten Sulfide 5a -c. Praparativ giinstiger ist, das Anion 2 direkt aus l zu erzeugen und in situ umzusetzen, ohne den Weg uber 3 zu gehen. Auch unter diesen Bedingungen bildet sich das Thiolat 4 allerdings nicht immer quantitativ, so dal3 die Produkte 5 durch 3 oder im Falle der Silylierung durch das Ethinylsilan 6 verunreinigt sein konnen.Versuche, uber die Reaktionsfolge 2 4 4 4 5 das Allylsulfid 5d darzustellen, fuhrten zu keinem definierten Produkt. Hier wie auch fur substituierte Allylreste tritt wahrscheinlich leicht Umlagerung zu Aminothioketenen wie 7 ein, die unter den Reaktionsbedingungen nicht stabil sind.