Hintergrund
Umfrage der âKommission SektorenĂŒbergreifende Augenheilkundeâ als gemeinsame Kommission der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbandes der AugenĂ€rzte Deutschlands (BVA) zu den Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die ophthalmologische Versorgung in Deutschland.
Methoden
Online-basierte Umfrage.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 1190 Fragebögen (teilweise) beantwortet. Die Ambulanz- bzw. SprechstundentĂ€tigkeit in der Zeit vom 15.03. bis 15.04.2020 gaben 69 (5,8âŻ%) Teilnehmer mit âuneingeschrĂ€nktâ, 756 (63,5âŻ%) mit âreduziertâ und 330 (27,7âŻ%) als âausschlieĂliche Notfallversorgungâ an, unabhĂ€ngig von der Art der Einrichtung. Ambulante Operationen waren in 68,0âŻ% der Hauptabteilungen, 42,0âŻ% der Belegabteilungen, 45,0âŻ% der operativen MVZ und Gemeinschaftspraxen und 33,0âŻ% der operativen Einzelpraxen notfallchirurgischen Eingriffen vorbehalten. StationĂ€re Eingriffe waren in 75,0âŻ% der Belegabteilungen und in 71,0âŻ% der Hauptabteilungen auf die Versorgung von NotfĂ€llen beschrĂ€nkt. Die Fallzahlen dringlicher Indikationen und NotfĂ€lle waren mit Ausnahme der Endophthalmitis (+8,2âŻ%) rĂŒcklĂ€ufig: Amotio retinae (â34,8âŻ%), Bulbusperforation (â7,3âŻ%), Glaukomanfall (â17,8âŻ%), ZAV und AION (â31âŻ%), Sonstige (â30,9âŻ%), perforierende Keratoplastik und Amnionmembrantransplantation (â59,1âŻ%). Institutionelle oder berufspolitische Vorgaben (76,0âŻ%) sowie Terminabsagen durch Patienten (84,0âŻ%) waren der hĂ€ufigste Grund fĂŒr eine EinschrĂ€nkung der ophthalmologischen Versorgung.
Schlussfolgerung
WĂ€hrend der Pandemie kam es initial zu einer erheblichen Reduzierung nichtdringlicher konservativer und chirurgischer Behandlungen, von der alle Bereiche der Augenheilkunde betroffen waren. Aufgrund der fĂŒr COVID-19-Patienten benötigten IntensivkapazitĂ€ten waren insbesondere stationĂ€re Behandlungen weitgehend auf NotfĂ€lle beschrĂ€nkt. Die Versorgung ophthalmologischer Patienten einschlieĂlich NotfĂ€llen und dringlicher Behandlungen konnte sektorĂŒbergreifend aufrechterhalten werden, wobei fĂŒr beide Gruppen ein (deutlicher) RĂŒckgang der Fallzahlen beobachtet wurde.