Aus Sisamin (1) ist die Tetra-N-tosyl-Verbindung 2 zuganglich, die in die entsprechenden Bismethansulfonate 4 und 5 ubergefiihrt werden kann. Durch Alkali-Einwirkung auf 4 entsteht unter Nachbargruppenreaktion das Epimin 6, das auRerst leicht, gemaR der Furst-Pluttner-Regel, regioselektiv einer trans-diaxialen Ringdffnung mit Nucleophilen unterliegt. Auf diesem Wege sind die modifizierten Fortimicin-Derivate 8, 9 und uber 11 das Amin 12 zuganglich. Durch Abspaltung aller Sulfonsauregruppen mit Natrium in flussigem Ammoniak gelangt man zum 3,4-Didesmethylfortimicin KG, (14), zum 4-Desmethylfortimicin KG, (15) und zum 3-Amino-4-desmethyl-3-desoxyfortimicin KG, (13).
Cyelitol Reactions, XI1). -Conversion of Sisamine to FortimicinesStarting from sisamine (1) the tetra-N-p-tolylsulfonyl derivative 2 is prepared and converted into the corresponding bismethanesulfonates 4 and 5. Alkaline treatment of 4 affords the epimine 6 via neighbouring group reaction. The following ring opening reaction of 6, caused by nucleophilic reagents, gives regioselectively only trans-diaxial products, according to the rule of Furst and Plattner. This method leads to the modified fortimicine derivatives 8 and 9 and via 11 to the amine 12. The sulfonic groups are removed by sodium in liquid ammonia to give 3,4-didemethylfortimicine KG, (14), 4-demethylfortimicine KG, (15), and 3-amino-4-demethyl-3-deoxyfortimicine KG, (13).Von den Aminoglycosid-Antibiotika mit breiter antibakterieller Wirkung haben insbesondere die Kanamycine,), die Gentamicine3) und Sisomicine4), hinsichtlich ihrer Anwendung, eine groRe Bedeutung erlangt. Alle drei Gruppen sind Pseudotrisaccharide, die als zentrale Einheit das 2-Desoxystreptamin enthalten. Neben anderen Aminoglycosiden wurden in den letzten Jahren die Fortimicines) mit relativ gunstigen Eigenschaften aufgefunden. Sie sind Pseudosaccharide, die als Cyclit-Einheit jetzt anstelle des 1,3-Diaminocyclits einen 1,4-Diaminocyclit enthalten. Zahlreiche Varianten der Fortimicine sind bisher aufgefunden wordenQ, und auch eine Anzahl von synthetischen Modifizierungen') wurden an Fortimicinen bisher mit Erfolg durchgefuhrt.