ZusammenfassungDas Debridement wird als essenzielle Komponente der Wundversorgung angesehen. Es übt einen günstigen Effekt auf die Wundheilung aus durch Rekrutierung von Makrophagen, Endothelzellen, Fibroblasten sowie die Freisetzung von Wachstumsfaktoren und Zytokinen am Wundgrund. Neben den mechanischen Verfahren des Wunddebridements mit Ringkürette, scharfem Löffel für weiche, gut lösbare Fibrinbeläge, dem großzügigen chirurgischen Debridement in Anästhesie für festhaftende Beläge und ausgedehnte Nekrosen erweitern moderne Wundauflagen durch Autolyse das konservative Therapiespektrum. Die enzymatische Wundreinigung mit verschiedenen Enzymkombinationen (z.B. Kollagenase, Streptokinase) ist sehr beliebt in der klinischen Anwendung, obwohl ihr effektiver Nutzen gegenüber Plazebo nicht belegt ist. Innovative Methoden zur Wundreinigung, Wasserstrahldissektor und Ultraschallverfahren werden in einigen Wundzentren durchgeführt. Die Anwendung steriler Fliegenlarven (Lucilia sericata) für das Biodebridement wurde in den vergangenen Jahren wieder entdeckt.