ZusammenfassungDas Mammakarzinom gehört zu den am häufigsten in der Schwangerschaft auftretenden Malignomen. Da Frauen zunehmend erst in fortgeschrittenem Alter gebären, ist anzunehmen, dass die Inzidenz schwangerschaftsassoziierter Mammakarzinome zukünftig weiter steigen wird. Aufgrund schwangerschaftsbedingter Veränderungen und zurückhaltender Diagnostik kommt es häufig dazu, dass diese Karzinome erst in fortgeschrittenen Stadien detektiert werden und somit meist einer systemischen adjuvanten Therapie bedürfen. Verfügbare Daten bezüglich des optimalen chemotherapeutischen Managements sind limitiert. Insbesondere zur Anwendung des Target-Agents Trastuzumab, das in der Therapie des HER2-überexprimierenden Mammakarzinoms der nicht schwangeren Frau einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Prognose leisten konnte, fehlen dezidierte Informationen bezüglich des Wirk- und Sicherheitsprofils in der Schwangerschaft sowie auch hinsichtlich etwaiger Langzeiteffekte auf das Kind. Innerhalb der derzeit verfügbaren Literatur konnten 38 Schwangerschaften unter Trastuzumab zur Therapie eines Mammakarzinoms analysiert werden. Es lassen sich daraus Informationen gewinnen und Rückschlüsse ziehen, die zukünftig die Therapieoptionen der schwangeren Mammakarzinompatientin individualisieren und entscheidend verbessern können.