?bersicht
Vor dem Hintergrund der enormen Stigmatisierung von Menschen mit p?dophilen Neigungen ist davon auszugehen, dass sich Betroffene h?ufig entscheiden m?ssen, diese preiszugeben oder geheim zu halten ? mit zum Teil dramatischen Konsequenzen f?r ihr soziales Leben und ihr Selbstbild. Obwohl Formen des Stigma-Managements f?r andere stigmatisierte Gruppen bereits intensiv erforscht wurden, liegen bisher keine Daten zu den Erfahrungen p?dophiler Personen vor. Zur Identifikation typischer Strategien und deren Konsequenzen wurden in der vorliegenden Studie Erstgespr?che von 186 Patienten des Pr?ventionsprojekts Dunkelfeld (PPD) qualitativ ausgewertet. 48?% der Patienten hatten sich einer anderen Person anvertraut (direkte Offenlegung), bei 37?% wurden p?dophile Neigungen durch andere Personen aufgedeckt, ohne dass die Betroffenen es selbst entschieden hatten (indirekte Offenlegung) und 15?% der Patienten hatten zuvor noch nie ?ber ihre sexuellen Neigungen gesprochen (Geheimhaltung). Unsere Analysen der berichteten Konsequenzen legen nahe, dass bei einer direkten Offenlegung das Verh?ltnis von Vor- und Nachteilen am g?nstigsten ausf?llt. Die Ergebnisse werden hinsichtlich des Risikos f?r sexuellen Kindesmissbrauch und ihrer Implikationen f?r pr?ventive therapeutische Strategien diskutiert.