Zusammenfassung
Einleitung: Im Fokus der radikalen Prostatektomie steht neben der Überlebensrate zunehmend auch die Lebensqualität der Patienten. Diese Arbeit untersucht eine zentrale Dimension gesundheitsbezogener Lebensqualität: Kontinenz.
Methoden: 350 Patienten wurden wenige Tage vor (t0) sowie drei Monate nach der OP (t1) gebeten, Fragen zum Thema Kontinenz zu beantworten. Als Messinstrumente wurden der EORTC (QLQ-PR25) sowie Fragebögen des Universitätsklinikums Leipzig eingesetzt.
Ergebnisse: 3 Monate nach der OP waren 42% der Patienten vollständig kontinent. Patienten, bei denen die OP nicht nerverhaltend durchgeführt werden konnte sowie ältere Patienten (>65 Jahre), leiden signifikant häufiger unter Harninkontinenz. Der operative Zu-gang hat keinen statistisch signifikanten Einfluss auf den Inkontinenzstatus der Patienten 3 Monate nach der OP.
Schlussfolgerungen: 3 Monate nach einer radikalen Prostatektomie waren mehr als 50% aller Patienten inkontinent. Ärzte sollten Patienten auf diese Beeinträchtigung hinweisen. Ältere Patienten sowie Patienten, die nicht nerverhaltend operiert wurden, sind besonders stark von Inkontinenz betroffen und müssen mit einer längeren Rekonvaleszenz rechnen.