ZusammenfassungDie Studie trägt Entwicklungen und lokale Modelle psychiatrischer
Rehabilitation der DDR und der UdSSR zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg
konzentrierte sich diese auf die Krankenhäuser selbst. Als wichtige
Anregungen erwiesen sich in der DDR die Rodewischer und die Brandenburger Thesen
sowie die „Konzeption zur Verbesserung der Betreuung psychisch Kranker
nach 1980“. Die Durchsicht der DDR-Primärliteratur zeigt, dass
oft sowjetische Konzepte rezipiert worden sind. Hier wie dort sah man Etappen-,
Kontinuitäts- und Sektorisierungsprinzipien als Voraussetzung
für den Erfolg. Übergangseinrichtungen, wie psychoneurologische
Dispensaires, arbeitstherapeutische/geschützte
Werkstätten, befürsorgte Wohnmöglichkeiten,
therapeutische Klubs, Tages- und Nachtkliniken, wurden geschaffen. Ausgelagerte
Arbeitstherapie sollte den Übergang in die Arbeitswelt erleichtern. So
wurde in der DDR während der 1970er- und 1980er-Jahre ein hoher
Beschäftigungsgrad psychisch Kranker in der Wirtschaft erreicht.