Besteht das Risiko der Verschleppung der Bakteriellen Ringfäule der Kartoffel durch den Krautschläger?

Abstract

Zusammenfassung In den Jahren 2001 und 2002 wurden am Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer (LWK) Weser-Ems und am Institut für Pflanzenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising jeweils zwei Feldversuche zur Übertragbarkeit der Bakteriellen Ringfäule der Kartoffel (Clavibacter michiganensis ssp. sepedonicus) mit dem Krautschläger durchgeführt. An der LWK Weser-Ems wurde für die Untersuchung der Fragestellung ein praxisnahes Modellsystem eingesetzt, in dem das Krautschlagen durch die Verwendung eines Rasentrimmers simuliert wurde und die Schnittflächen der Pflanzenstängel anschließend mit Bakteriensuspension besprüht wurden. Es wurden dabei zwei verschiedene Sorten (früh und spät) verwendet als auch die Wirkung einer zusätzlichen chemischen Behandlung zur Reiferegulation getestet. An der LfL in Freising wurden Parzellen mit infizierten Pflanzen für die Kontamination des Krautschlägers angelegt. Die Pflanzen auf diesen Parzellen wurden jeweils direkt vor dem Befahren der Parzellen mit gesunden Stauden geschlagen. Der Befall an Kraut (Wiederaustrieb) und Knollen der Stauden wurde mit der Polymerasekettenreaktion (PCR) und dem Immunfluoreszenz(IF)-Test ermittelt. In den Versuchen, in welchen der Krautschläger zum Einsatz kam, konnte vier Wochen nach dem Krautschlagen im Wiederaustrieb von 60% ursprünglich gesunder Stauden Befall festgestellt werden. Die Lebensfähigkeit und Virulenz der übertragenen Erreger bestätigte sich im Biotest. Trotz der massiven Erregerübertragung auf das Kraut konnte jedoch an keiner der insgesamt in allen Versuchen getesteten 450 Pflanzen ein Befall der Tochterknollen mit Bakterieller Ringfäule festgestellt werden. Da eine Abwanderung des übertragenen Erregers in die Knollen jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, muss weiterhin zur Reinigung und Desinfektion des Krautschlägers vor jedem Einsatz geraten werden. Is haulm cutting a risk for spreading of bacterial ring rot of potato? Abstract In 2001 and 2002, two field trials were performed by the Plant Protection Service (PPS) of the Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Oldenburg and the Institute for Plant Protection of the Bavarian State Research Center for Agriculture (LfL) in Freising respectively to examine the transmission of the bacterial ring rot pathogen of potato (Clavibacter michiganensis ssp. sepedonicus) by haulm cutting. In the experiment conducted by the PPS in Oldenburg a lawn-trimmer was used to simulate haulm cutting, before a bacterial suspension was sprayed on the ends of the cut haulms. Two cultivars (early and late) were tested and also the effect of an additional chemical measure for haulm destruction on the transmission of the pathogen was determined. In the trial performed at the LfL in Freising plots with infected plants for the contamination of the haulm cutter were treated immediately prior to plots with healthy plants. Infections of stems (re-growth) and tubers of the plants