ZusammenfassungIm Kontext von Inklusion spielen Einstellungen eine wichtige Rolle und das Freiwillige Soziale Jahr ist durch die Kombination von persönlichen Kontakterfahrungen und pädagogischer Begleitung in besonderer Weise geeignet, positive Einstellungen zu Menschen mit Behinderung zu fördern. Vor diesem Hintergrund wurden in der Studie EFBI (Einstellungen von FSJler*innen zu Behinderung und Inklusion) N = 538 Freiwillige zu Beginn, in der Mitte und am Ende ihrer Teilnahme am Freiwilligen Sozialen Jahr standardisiert befragt. Im vorliegenden Beitrag werden behinderungsbezogene Einstellungsentwicklungen mithilfe latenter Wachstumskurvenmodelle analysiert und Zusammenhänge mit relevanten personen- und kontextbezogenen Faktoren geprüft. Die Befunde weisen auf spezifische Subgruppen hin, die sich in Bezug auf ihre behinderungsbezogenen Einstellungen systematisch unterscheiden. Im Verlauf des FSJ bleiben diese Einstellungsprofile jedoch weitgehend stabil. Positivere Einstellungen sind dabei insbesondere mit einer positiveren Bewertung des Kontakts mit Menschen mit Behinderung assoziiert. Die abschließende Diskussion fokussiert Implikationen für die Förderung positiver sozialer Einstellungen in informellen bzw. non-formalen Lernsettings.