Radikale globalisierte Ökonomisierung mit ihren Beschleunigungsschüben und permanenten "thrills" und "kicks" führen zu vielfältigen Überforderungs-und Überlastungssymptomen. In der sog. "zweiten Moderne" ist das Individuum auch aus seinen Alltagsgewissheiten "entbettet"; die Freiheit zum individuellen Lebensentwurf wird fragil. Die sog. "Bastelexistenz" -ein Begriff, den Ronald Hitzler und Anne Honer bereits 1994 eingeführt haben (Hitzler & Honer, 1994) illustriert die Brüchigkeit der menschlichen Existenz und erklärt die Attraktivität "flüchtiger Gemeinschaften" (Baumann, 2005), die das World Wide Web in ungeheurer Zahl bietet. Die oft hoch aggressive Kapitalisierung tendenziell aller Lebensbereiche stellt das nach Orientierung suchende Individuum -den "l'homme neuroéconomique" (Gori & Del Volgo, 2011) der Gegenwart -vor enorme Herausforderungen. Die avancierten Bildungs-und Erziehungsinstitutionen versuchen allerdings schon lange, hier einen marktkonformen Orientierungs-und Sinnersatz zu organisieren.