Professor Horst Kunz zum 60. Geburtstag gewidmetBicycloprop-2-enyl 1 wurde erst 1989 als letztes der Benzol-Valenzisomere isoliert (Schema 1). [1] Die Verbindung, die nach Berechnungen [2] die energiereichste (CH) 6 -Spezies sein soll, polymerisiert oberhalb von À 10 8C, [1] während andere Bicycloprop-2-enyle, z. B. 2, [3] beim Erhitzen zu Benzolderivaten isomerisieren. Für diese Aromatisierungen wurden zahlreiche Reaktionsmechanismen vorgeschlagen. [4] Bisher hatten alle Versuche, die heterocyclischen Analoga 4 herzustellen, keinen Erfolg: Weder durch zweifache Neber-Reaktion noch durch eine Kupplungsreaktion von 5 b konnten die Bi-2H-azirin-2-yle 4 generiert werden. [5a] Später berichteten Storr et al. [6] über die Umsetzung von 5 c mit Lithium, die zu 6 c (10 %) und 7 c (10 %), nicht aber zu Tetraphenylpyridazin 10 c führen soll. Die postulierte Zwischenstufe 4 c konnte dabei nicht beobachtet werden. Versuche, 4 a aus dem Diazid 3 a zu erzeugen, scheiterten schon an dessen Synthese. [5] Unseres Wissens sind 1,4-Diazidobuta-1,3-diene bisher gänzlich unbekannt. den die selektierten RGD-Mimetika jeweils als l-bzw. d-Enantiomer an Rink-Amid-MBHA-Harz (MBHA 4-Methylbenzylhydrylamin) isoliert hergestellt. Alle RGD-Mimetika zeigen eine messbare Aktivität bezüglich des a v b 3 -Rezeptors, wobei die l-Enantiomere grundsätzlich höhere Affinität zum a v b 3 -Rezeptor als die analogen d-Enantiomere aufweisen. Mit einem IC 50 -Wert von 150 nm zeigt 5 die höchste Affinität zum a v b 3 -Rezeptor aller selektierten aza-RGD-Mimetika. Demnach korreliert die Farbintensität der positiven Harzpartikel deutlich mit der Affinität der harzgebundenen RGD-Mimetika zum Rezeptor.Zum a v b 5 -Rezeptor weisen lediglich die l-Isomere von 5 und 6 schwache Affinität auf, die jedoch in beiden Fällen weniger ausgeprägt ist als die zum a v b 3 -Rezeptor. Alle selektierten aza-RGD-Mimetika inhibieren die Bindung des Blutplättchenrezeptors a IIb b 3 an Fibrinogen mit IC 50 -Werten b 100 mm. Somit zeigen alle selektierten aza-RGD-Mimetika eine klare Präferenz für den a v b 3 -Rezeptor.Die gefundene Leitstruktur 5 weist eine relativ hohe Polarität auf. Daher ist für diese Verbindung ein ungünstiges pharmakokinetisches Profil zu erwarten. In der Vergangenheit konnte jedoch schon wiederholt gezeigt werden, dass ein hydrophober Rest in b-Position zur Carboxygruppe vom a v b 3 -Rezeptor toleriert wird. [4d] Somit schien es naheliegend, die terminale Carbamoylgruppe durch einen Phenylrest zu ersetzen. Tatsächlich gelang es so, unter Erhaltung der Selektivität und erheblicher Steigerung der Aktivität am a v b 3 -Rezeptor von 5 das unpolarere RGD-Mimetikum 10 abzuleiten.Die Tragfähigkeit unseres Konzepts, mit Hilfe kombinatorischer Festphasensynthese, biologischer On-Bead-Evaluierung und massenspektrometrischer Analyse der selektierten Verbindungen neue niedermolekulare Integrinliganden zu finden, konnte mit diesen Ergebnissen belegt werden.