Die morphologische Unterscheidung zwischen Thrombose und Thromboembolie ist oft schwer, mitunter unmöglich. So wird auch in der Literatur nicht immer exakt unterschieden zwischen dem in situ entstandenen Thrombus der Pulmonalarterien und dem embolisch in die Pulmonalarterien verschleppten Thrombus, was eine exakte Angabe der Häufigkeitsrelation beider Ereignisse erschwert. Generell läßt sich aber sagen, daß der Verschluß der Pulmonalarterien durch autochthone Thromben häufig vorkommt (KEATING et al. 1953), allerdings seltener als die Thromboembolie der Pulmonalarterien (BALL et al. 1956). Die Thrombose der Pulmonalarterien soll hier nur in soweit besprochen werden, als sie sich von der Thromboembolie, die im folgenden Kapitel ausführlich behandelt wird, unterscheidet. BALL et al. (1956) führen in ihrer Untersuchung über Thrombose und Thromboembolie der großen Pulmonalarterien folgende Unterscheidungskriterien an:1. Das Vorliegen lokaler Erkrankungen der Pulmonalarterien, beispielsweise von Atherosklerose, spricht für die in situ-Thrombose.2. Der autochthone Thrombus paßt im Gegensatz zu dem gewunden vorliegenden Embolus genau in das Gefäß.3. Der in si tu-Thrombus läßt eine schichtweise Ablagerung erkennen, wobei die einzelnen Lagen annähernd parallel zur Arterienwand verlaufen.