Zusammenfassung
Hintergrund
EndoArt® (Eye Yon Medical, Ness Ziona, Israel) ist eine künstliche innere Hornhautschicht und eine innovative Behandlungsalternative für Patienten mit hohem Risiko für Transplantatversagen nach hinterer lamellärer Hornhauttransplantation (EK).
Ziel der Arbeit
Wir stellen erste Ergebnisse der EndoArt®-Implantation bei Patienten mit Glaukom-Drainage-Implantaten (GDD) vor.
Patienten und Operationstechnik
Es wurden 12 Augen mit GDD retrospektiv ausgewertet. Alle wiesen ein hohes Risiko für eine Transplantatabstoßung im Falle einer EK auf (vorherige andere Glaukomoperationen zusätzlich zu GDD [n = 8], Zustand nach Descemet Membran-Endothel-Keratoplastik [DMEK; n = 9], Uveitis [n = 2], anteriore Synechien [n = 2]). Die EndoArt® wurde mit einer Gasblase und ein bis drei Haltenähten gesichert. Die prä- und postoperativ beste brillenkorrigierte Sehschärfe (BSCVA) und die zentrale Hornhautdicke (CCT) wurden bestimmt. Die Notwendigkeit zusätzlicher Gasinjektionen (Rebubbling) wurde analysiert.
Ergebnisse
Octafluorpropan (C3F8) 12 % wurde bei neun, Schwefelhexafluorid (SF6) 20 % bei drei Patienten als Vorderkammertamponnade zur Verbesserung der Anlage von EndoArt® verwendet. Bei vier Augen war mindestens ein Rebubbling nötig. Der präoperative BSCVA betrug 1,6 (± 0,5) logMAR und verbesserte sich nach 12 Wochen signifikant auf 1,1 (± 0,6) logMAR (p = 0,028). Die präoperative CCT betrug 719 µm ± 145,7, sank nach sechs Wochen signifikant auf 622,4 µm ± 174,9 (p = 0,004) und nach 12 Wochen auf 591,7 µm ± 190,8 (p = 0,096). Bei einem Auge wurde das Implantat explantiert, wir gehen von einem fibrotischen Umbau der Hornhaut nach vielfachen vorherigen DMEKs aus.
Diskussion
EndoArt® führte bei Patienten mit GDD zu einer signifikanten Verbesserung des BSCVA und Reduktion der CCT. Allerdings zeigte sich eine hohe Rebubbling-Rate. Bei Patienten mit hohem Risiko für Transplantatversagen kann die Verwendung von EndoArt® vorteilhaft sein.