Tagbruxismus als Symptom bei neurokognitiven Störungen wurde schon einige Male beschrieben. Allerdings ist die wissenschaftliche Quellenlage nicht sehr ergiebig und beruht mehrheitlich auf Fallstudien und randomisierten klinischen Studien über verschiedene Medikamente. Nach Kwak et al. (2009) tritt Tagbruxismus beispielsweise bei Alzheimer in vier Prozent der Fälle auf. Der vor liegende Fallbericht unterstützt die Hypothese, dass die Ursache der Bruxismussymptomatik bei neurokognitiven Erkrankungen eine direkte Folge gestörter Neurotransmitterbalancen ist. Das Zusammenspiel der Neurotransmitter mit ihren hemmenden und aktivierenden Wirkungen ist sehr komplex. Zahlreiche Medikamente besitzen die Potenz, diese Balancen direkt oder indirekt zu beeinflussen. Wegen fortschreitend einge schränkter Compliance und eines vielschichtigen Krankheitsbildes sind therapeutische Massnah men bei Patienten mit neurokognitiven Störungen und Bruxismus schwierig.