ZusammenfassungBotulinumtoxin (BT) wird in der Neurologie eingesetzt zur Behandlung von Erkrankungen mit Muskelhyperaktivität, wie Dystonie, Spastik und Zerebralparese, muskulär bedingten Nervenengpass-Syndromen, sowie von Erkrankungen mit Hyperaktivität exokriner Drüsen.Mittels Ultraschall (US) kann die gesamte Prozedur der BT-Injektion in oberflächennahe Muskeln und Drüsen in Echtzeit visualisiert und geführt werden. Die Ergebnisse verschiedener Studien sprechen dafür, dass die US-gezielte im Vergleich zur konventionellen Injektionstechnik den Effekt der BT-Therapie verbessert und Nebenwirkungen reduziert. Die US-gezielte Injektionstechnik ist heute etabliert zur BT-Injektion in die Glandula parotis und die Glandula submandibularis bei neurologischen Erkrankungen mit Hypersalivation. Des Weiteren ist die US-gezielte BT-Injektion zu empfehlen bei komplizierten Formen der zervikalen Dystonie sowie bei dystonem Kopftremor, insbesondere zur Injektion der Mm. scaleni, des M. obliquus capitis inferior und des M. longissimus capitis. Die US-gezielte BT-Injektion ist Standard bei der Behandlung spezifischer Unterarmmuskeln (z.B. einzelner Fingerflexoren), wenn deren Funktionalität von Bedeutung ist, insbesondere bei tätigkeitsassoziierten Dystonien und bei milder Spastik. Die US-gezielte Injektionstechnik ist sinnvoll bei Therapie bestimmter Beinmuskeln. In dieser Übersicht werden die Technik und die häufigen neurologischen Indikationen der US-geführten BT-Injektion vorgestellt.