Zielsetzung: Untersuchung der Effekte der Lasernadelstimulation (LNS) auf sehr frÜhe (SFAEP) und frÜhe (FAEP) akustisch evozierte Potenziale, die bislang weder an Normkollektiven noch unter pathologischen Bedingungen, wie etwa Tinnitus, untersucht wurden. Studien-Design: Die Potenziale wurden bei 23 gesunden Probanden und bei einer 21 Jahre alten Patientin mit Tinnitus unter Ruhebedingungen sowie wÄhrend kontinuierlicher und frequenzmodulierter LNS im Meatus acusticus externus untersucht. Material und Methoden: Über einen neu entwickelten Ohr-Adapter wurde mittels LNS (685 nm, 4 × 30–40 mW, Dauer 10 min, 4 × 2,3 kJ/cm2) der Bereich des Äußeren GehÖrgangs stimuliert. Beurteilt wurden die Amplituden der SFAEP sowie jene des Summenaktionspotenzials des HÖrnervs (Welle I) und des IV/V-Komplexes. Ergebnisse: Die SFAEP waren sowohl wÄhrend kontinuierlicher (p = 0,019) als auch wÄhrend frequenzmodulierter (p = 0,014) LNS gegenÜber der Kontrollmessung im Sinne einer positiv gerichteten Zunahme der Amplituden der Reizantworten signifikant verÄndert. Schlussfolgerungen: Die LNS fÜhrt zu reproduzierbaren Alterationen der SFAEP. Eine eindeutige kausale Zuordnung ist derzeit noch nicht mÖglich. Thermische Effekte auf die Mittelohrmechanik oder Innenohrphysiologie aber auch stimulationsassoziierte EinflÜsse auf die neuronale LeitfÄhigkeit im peripheren Anteil der HÖrbahn wie etwa reizbezogene DepolarisationsvorgÄnge werden als mÖgliche ErklÄrungen fÜr den signifikanten Unterschied der Messparameter diskutiert.