1 Einleitung Bei der Bewertung der erforderlichen Brandschutzmaßnahmen für Industriebauten geht als ein Faktor das Abbrandverhalten vorhandener Materialien ein. So erfolgt die Bemessung der Feuerwiderstandsdauer tragender und aussteifender Bauteile von Industriebauten auf Basis der im Gebäude vorhandenen Brandlasten. Namentlich wird das Abbrandverhalten derzeit in Deutschland mittels Abbrandfaktor m bewertet. Er ist als dimensionsloser Beiwert definiert, der das Brandverhalten der Brandlast Q hinsichtlich Form, Verteilung, Kontur, Lagerungsdichte und Feuchte beurteilt [1]. Nähere Erläuterungen zum Abbrandfaktor finden sich in [2]. Hier werden das Verfahren seiner experimentellen Ermittlung und die dafür geschaffene Versuchseinrichtung, der "m-Faktor-Ofen", beschrieben. Zahlenwerte des Abbrandfaktors sind in [3] tabelliert. 2 m-Faktor-Ofen und Vergleichselement Bild 1 zeigt den m-Faktor-Ofen mit integriertem Vergleichselement gemäß [2]. Weitere Zeichnungen sowie Fotografien enthalten bspw. [2, 4]. Die inneren Abmessungen des Brandraums betragen 2 m × 2 m × 2 m [2]. Als Stahlkonstruktion mit Schamottemauerwerk verfügt er über sehr hohe Wärmedämmeigenschaften [5]. Im unteren Drittel der Seitenwände befinden sich vier Zuluftöffnungen; das Abgas wird an der Rücksei-te des Ofens abgeführt. Mit einem konstanten Zuluftstrom von 500 m 3 /h wird ein 60-facher Luftwechsel festgelegt [2]. Bei einem Sauerstoffanteil unter 3 % darf der Zuluftstrom auf 1 500 m 3 /h erhöht werden. Liegt der Sauerstoffanteil länger als 2 min unterhalb von 3 %, ist der Versuch zu verwerfen. In der Folge ist das zeitweise Auftreten ventilationsgesteuerter Brände wahrscheinlich. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass hieraus eine Reduzierung des Abbrands resultiert und damit in der Tendenz kleinere Abbrandfaktoren zu erwarten sind. Zur kontinuierlichen Massenverlustbestimmung ist der Versuchsraum mit einer Waage ausgestattet. Fünf deckennah angeordnete Thermoelemente ermöglichen die Temperaturbestimmung im Brandraum. Die Zündquelle ist lediglich in der Hinsicht definiert, dass sie eine max. Temperaturerhöhung von 5 K im Vergleichselement er-Vor dem Hintergrund der Zurückziehung der DIN 18230 Teil 2 zur Bestimmung des m-Faktors von Materialien für die Brandlastbewertung im Industriebau müssen neue Wege gefunden werden, wie das Abbrandverhalten alternativ quantifiziert werden kann. Der Beitrag fasst die Entstehung und die Entwicklung der Bestimmungsweise von Abbrandfaktoren zusammen und gibt Ausblick auf eine neue Möglichkeit zur Bewertung von Brandlasten, die Verbrennungseffizienz.
Structural fire protection in industrial buildings -development of the m-factor and new aspect of the combustion efficiencyIn consequence of the withdrawal of DIN 18230 part 2 describing the determination of m-factors for the weighting of fire loads in industrial buildings, alternatives must be found to quantify the combustion behavior of materials. The contribution describes the development of the m-factor and refers to another possibility for rating fire loads, the co...