ZusammenfassungDie Urinuntersuchung bei Hunden und Katzen ist ein wichtiger Baustein bei der
Diagnostik von Erkrankungen des Harntrakts und systemischen Erkrankungen. Eine
Routine-Urinuntersuchung besteht aus einer physikalischen und chemischen
Urinuntersuchung sowie der Urinsedimentanalyse. Es stehen mehrere
Urinsammelmethoden (Auffangen, Katheterisierung, Zystozentese) zur
Verfügung, welche mit verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden sind.
Je nach Untersuchungsschwerpunkt muss für jeden Patienten individuell
die geeignete Methode gewählt werden. Die Urinuntersuchung sollte im
besten Fall innerhalb von 30 Minuten nach der Gewinnung durchgeführt
werden, da Urin anfällig für zeit- und lagerungsbedingte
Veränderungen ist. Die physikalische Urinuntersuchung gliedert sich in
die Bestimmung von Urinfarbe und -trübung sowie die Messung des
urinspezifischen Gewichts, welches Auskunft über die Konzentration des
Urins gibt. Letzteres wird mittels Refraktometrie bestimmt und ist stets im
Zusammenhang mit dem Hydratationsstatus des Patienten zu beurteilen. Bei der
chemischen Urinuntersuchung werden neben dem pH-Wert des Urins die
Präsenz von Blut/Hämoglobin/Myoglobin, Protein,
Glukose, Bilirubin, Urobilinogen, Nitrit und Ketonen bestimmt. Hierfür
werden meist handelsübliche Urinteststreifen verwendet, die stets
gemäß der Herstellerempfehlungen gelagert und verwendet werden
sollten und bei deren Auswertung veterinärmedizinische Besonderheiten
beachtet werden sollten. Die physikalische und chemische Urinuntersuchung ist
einfach und schnell durchführbar und liefert wichtige Informationen, die
für die Diagnose oder den Ausschluss von vielen Erkrankungen
unverzichtbar sind.