Das Erlernen einer Fremdsprache ist ein komplexer Prozess, bei dem kognitive und emotionale Faktoren eine bedeutende Rolle spielen. Emotionen, insbesondere positive wie Motivation, fördern den Lernprozess und beeinflussen, wie Lernende neue Sprachen wahrnehmen und verarbeiten. Diese Arbeit untersucht, wie Lernende der 10. Klasse ihre Erfahrungen beim Deutschlernen durch Metaphern ausdrücken und welche Rückschlüsse daraus auf ihre emotionale und kognitive Wahrnehmung gezogen werden können. Diese qualitative Studie verwendet ein phänomenologisches Forschungsdesign, um die subjektiven Erfahrungen der Lernenden zu analysieren. Die Daten wurden durch einen Fragebogen erhoben, in dem die Teilnehmenden den Satz „Deutsch lernen ist wie…“ vervollständigen sollten. Zur Analyse der Antworten wurde die Methode der Inhaltsanalyse verwendet, bei der Metaphern kodiert und in thematische Kategorien eingeteilt wurden. Die Untersuchung wurde im Schuljahr 2023-2024 an 127 Lernenden der 10. Klassen von drei verschiedenen Gymnasien durchgeführt. Die Stichprobe bestand aus 75 weiblichen und 52 männlichen Teilnehmenden, die im Durchschnitt 15-16 Jahre alt waren und seit der 9. Klasse Deutsch als Fremdsprache lernen. Die Analyse ergab fünf Hauptkategorien: „Leiden und Negativität“ (36 %), „Lernprozesse und Entdeckungen“ (26 %), „Pragmatische Sichtweise“ (14 %), „Positives und Freude“ (13 %) sowie „Herausforderung und Schwierigkeit“ (11 %). Während einige Lernende das Deutschlernen als mühsam und anstrengend beschrieben, zeigten andere eine optimistischere Sichtweise und sahen es als wertvolle, interkulturelle Erfahrung. Insgesamt reflektierten die Ergebnisse eine breite emotionale Bandbreite, wobei negative Assoziationen leicht überwogen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke in die individuellen Bedürfnisse und emotionalen Zustände der Lernenden, die für die Gestaltung eines motivationsfördernden Fremdsprachenunterrichts von Bedeutung sind.