In den letzten Jahren hat sich die Anwendung von mechanischer Energie auf chemische Systeme wiederholt als vorteilhaft erwiesen, um chemische Umwandlungen in verschiedenen Gebieten der Chemie zu erleichtern. Eine Vielzahl von systematischen Studien belegt heute, dass die Mechanochemie vielversprechende Möglichkeiten eröffnet, die chemische Synthese zu verändern. Nicht nur allein die Fähigkeit, die Herstellung von Produkten zu ermöglichen, die durch bestehende Methoden, wie der reinen thermischen Aktivierung, unzugänglich sind, haben zu einer Anerkennung der Mechanochemie geführt. Man hat auch gemerkt, dass mechanochemische Reaktionen ihre nasschemischen Gegenstücke oft hinsichtlich der Nachhaltigkeit übertreffen. Intuitiv sind die meisten mechanochemischen Reaktionen, die durch Kugelmahlen ausgeführt werden, mit der Umwandlung von Festkörpern und Flüssigkeiten verknüpft. In den letzten Jahren hat allerdings die Anzahl mechanochemischer Reaktionen mit gasförmigen Reaktanten zugenommen. Das Ziel dieses Kurzaufsatzes ist es daher, einerseits einen Überblick über chemische Reaktionen zu geben, die den Gebrauch von gasförmigen Proben in Kugelmühlen beinhalten, und andererseits die Fortschritte der Technologien und Aufbauten der Kugelmühlen aufzuzeigen, die den sicheren Umgang mit gasförmigen Reagenzien unter mechanochemischen Bedingungen ermöglicht haben. Darüber hinaus werden Beispiele für Reaktionen aufgezeigt, die an der Grenzfläche Feststoff/Flüssigkeit/Gas–Gas stattfinden und zu einer signifikanten Verbesserung der Reaktivität oder Selektivität geführt haben. Letztendlich hoffen wir zukünftige Arbeiten anzuregen, um verbleibende Herausforderungen auf dem Gebiet der Mechanochemie anzugehen.