Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Teledermatologie bietet Potenziale, um die dermatologische Versorgung in ländlichen Regionen zu verbessern. Ziel dieser Studie war es, die Nutzungsbereitschaft von Teledermatologie in der ländlichen Bevölkerung Bayerns zu erheben und Bedenken zu erfassen.
Methodik Die Daten wurden im Rahmen einer Querschnittsstudie im Bayerischen Wald (Q1/2017) sowie einer Follow-up-Erhebung einer laufenden Kohortenstudie (Q1/2018) mithilfe standardisierter Papierfragebögen erhoben. Studienteilnehmer wurden gefragt, ob sie bereit wären, ihrem Dermatologen Fotos von „Hautausschlägen“ oder anderen Hautveränderungen über das Internet zu senden, und falls „nein“, warum nicht.
Ergebnisse Insgesamt wurden Daten von 1 116 Personen mit Wohnsitz in Bayern ausgewertet (Altersdurchschnitt 50,2 Jahren, 57,3% weiblich, 80,4% mit Wohnsitz in ländlichen Landkreisen). Die Bereitschaft zur Nutzung von Teledermatologie in der Gesamtstichprobe lag bei 36,6%. Frauen, ältere Studienteilnehmer und Studienteilnehmer, die in ländlichen Regionen lebten, waren weniger offen für die Nutzung von Teledermatologie. Die häufigsten Bedenken gegenüber Teledermatologie waren Unpersönlichkeit, Zweifel an der Qualität der medizinischen Leistung sowie Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre.
Schlussfolgerung Die Bereitschaft zur Nutzung von Teledermatologie in den ländlichen Regionen Bayerns ist bisher eher gering. Damit die Teledermatologie ihre Potenziale zur Verbesserung der medizinischen Versorgung voll entfalten könnte, wäre eine umfangreiche Aufklärung der ländlichen Bevölkerung über Funktionsweisen und die Möglichkeiten der Teledermatologie sowie eine Sicherstellung des Datenschutzes unerlässlich.