ZusammenfassungDrogen können sowohl die Funktion wie auch die Struktur des Gehirns
verändern. Gelegentlicher oder regelmäßiger Drogenkonsum
ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Daher ist die Kenntnis
möglicher Nebenwirkungen und charakteristischer Bildbefunde bei
Untersuchungen des Gehirns für den klinischen Alltag wichtig. Dieser
Artikel beschreibt die für die am weitesten verbreiteten Substanzen
typischen Komplikationen und morphologisch-radiologischen Veränderungen.
Zu den möglichen Pathomechnismen gehören neurotoxische Effekte,
die zu Leukenzephalopathie oder Hirnatrophie führen können, und
vaskuläre Komplikationen wie Vasokonstriktion, Vaskulitis oder
Hypertonus, durch die es zu intrazerebralen Blutungen oder Infarkten kommen
kann. Da die klinische Präsentation oft unspezifisch ist, und die
betroffenen Patienten ihren Drogenkonsum häufig verschweigen, ist das
Erkennen typischer Bildbefunde essentiell für eine zuverlässige
Diagnosestellung und zielgerichtete Therapie.