Die vorliegende Arbeit zeigt, dass das etablierte, über hundert Jahre alte, analytische Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Stromverdrängung mit seiner Annahme eines reinen Nutquerfeldes für hoch ausgenutzte elektrische Maschinen mit flachen Massivleitern nicht ausreicht. Die Arbeit legt dar, dass es durch zusätzliche Effekte zu einer signifikanten Beeinflussung der resultierenden Stromverdrängung kommen kann. Mit der magnetischen Sättigung, der nebeneinanderliegenden Anordnung von zwei zu verschiedenen Strängen gehörenden Spulenseiten in einer Nut und der Wechselwirkung mit dem Luftspaltfeld werden drei wesentliche Ursachen für zusätzliche Stromverdrängungseffekte identifiziert und behandelt, welche mit den im Stand der Technik beschriebenen Methoden keine ausreichende Berücksichtigung finden. Für die magnetische Sättigung und die nebeneinanderliegende Anordnung von zwei zu verschiedenen Strängen gehörenden Spulenseiten in der Nut werden die Zusammenhänge in analytischer Form dargestellt. In der Arbeit werden in weiten Teilen Untersuchungen mittels Finite-Elemente-Rechnungen durchgeführt, um zusätzliche Stromverdrängungsursachen zu bestimmen. Dazu wird zunächst eine geeignete Form für die Auswertung der Finite-Elemente-Simulationen entwickelt, da es bisher noch keine etablierte Methode für diese Anwendung gibt. Aus den Betrachtungen werden nach Möglichkeit analytische Ansätze zur Bestimmung der Stromverdrängung abgeleitet. Die analytische Berechnung ermöglicht es, bereits im frühen Auslegungsprozess die tatsächlich auftretenden Wechselstromverluste zu bestimmen. Die vorgestellten Methoden ergänzen das gängige analytische Verfahren. Die entwickelten Methoden werden mit Hilfe von numerischen Vergleichsrechnungen und Messungen am Prüfstand auf Plausibilität geprüft.