Professor Carmen Nµjera zum 60. Geburtstag gewidmet Arene · Bor · Boronate · Kreuzkupplungen · Palladium Arylboronate (Arylboronsäureester) sind dank der Vielzahl an Reaktionen, in denen sie eingesetzt werden können, zu nützlichen Bausteinen für die organische Chemie geworden. [1] Sie bieten hervorragende Alternativen zu Arylboronsäuren für rhodium-, ruthenium-, nickel-and palladiumkatalysierte Kreuzkupplungen (Suzuki-Miyaura-Reaktion).[2] Diese vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auf verschiedenen Gebieten, einschließlich denen der Feinchemikalien, der Polymerchemie und der pharmazeutischen Chemie, verdeutlichen die wesentliche Rolle von Arylboronaten bei der Arensynthese. Arylboronate können einfach und hocheffizient unter zahlreichen Reaktionsbedingungen umgesetzt werden. Der Einsatz von Arylboronaten zum Aufbau komplexer Moleküle hängt allerdings vom Vorhandensein vielfältiger und passender funktioneller Gruppen ab, weswegen die Synthese funktionalisierter Arylboronate ein wichtiges Forschungsziel ist.Arylboronate sind ausgehend von den entsprechenden Boronsäuren -die wiederum durch Reaktion von Trialkylboraten mit Grignard-oder Lithiumreagentien hergestellt werden können -durch Umsetzung mit Alkoholen oder Diolen in organischen Lösungsmitteln zugänglich.[3] Die Reaktion kann im Eintopfverfahren durchgeführt werden, wobei aber die ersten Stufen bei niedriger Temperatur stattfinden müssen, da ansonsten Gemische aus Boronsäureestern und unerwünschten Borinsäurederivaten erhalten werden. In einigen Fällen ermöglicht eine Gleichgewichtseinstellung bei 50 8C die Herstellung von Arylboronaten im KilogrammMaßstab.[4] Die Nachteile der Verwendung metallorganischer Reagentien wurden durch die Entwicklung der HosomiMiyaura-Borylierung umgangen (Schema 1), [5] Einer der größten Vorteile der Hosomi-Miyaura-Borylierung ist ihre Verträglichkeit mit funktionellen Gruppen. Als Substrate können zahlreiche Arylhalogenide mit verschiedenen funktionellen Gruppen eingesetzt werden. Eine größere Vielfalt wird durch die Verwendung von Dialkoxyboranen als Borierungsmittel erreicht. Nur wenige Dialkoxyborane sind kommerziell erhältlich, das meistverwendete ist Pinakolboran. Die direkte Borylierung von Arylhalogeniden oder -triflaten mit diesem Reagens in Gegenwart eines Palladiumkatalysators und Et 3 N führt zur Bildung von Arylboronaten mit etlichen funktionellen Gruppen, wie Carbonyl-, Cyan-und Nitrogruppen (Schema 2).[7] Das Et 3 N Schema 1. Hosomi-Miyaura-Synthese von Arylboronatderivaten. DMSO = Dimethylsulfoxid, dppf = 1,1'-Bis(diphenylphosphanyl)ferrocen, Mesityl = 2,4,6-Trimethylphenyl.