Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, in Grundzügen darzustellen, wie Wechselwirkungen zwischen der Atmungsregulation, der Atemlast und der Muskelfunktion zu Ateminsuffizienz führen können. Die beteiligten Mechanismen variieren je nach zugrunde liegender Pathologie, aber meist ist eine Ateminsuffizienz das Ergebnis eines Ungleichgewichts zwischen der Muskelpumpe und der auf diese wirkenden mechanischen Belastung. Veränderungen des Atemantriebs und der CO2-Antwort scheinen wichtige Faktoren für die Pathophysiologie der Ateminsuffizienz zu sein. Auch Funktionsstörungen der Einatemmuskeln kommen häufig vor, stellen jedoch keine zwingende Voraussetzung für eine Ateminsuffizienz dar, da diese auch nur durch erhöhte Last herbeigeführt werden kann. Es ist von größter Bedeutung, sich dieser Wechselwirkungen bewusst zu sein, um rechtzeitig eine mechanische Beatmung zu beginnen und ihre Parameter an die individuelle Physiologie des Atmungsapparats des Patienten anzupassen.