ZUSAMMENFASSUNGDer periprozedurale Schlaganfall gehört zu den relevantesten Komplikationen kardialer Interventionen und beeinflusst die Prognose der Betroffenen. Interventions-spezifische Faktoren, Patienten-spezifische Faktoren als auch die Erfahrung des Interventionalisten bzw. des intervenierenden Zentrums bestimmen das periprozedurale Schlaganfallrisiko. Anhand einer intensiven Auseinandersetzung mit möglichen Risikofaktoren für einen Schlaganfall, dem verstärkten Einsatz bildgebender Verfahren und technischer Weiterentwicklungen konnte in den letzten Jahren eine Senkung des periprozeduralen Schlaganfallrisikos erreicht werden, das nach kardialer Operation etwa 1 %, nach katheterbasiertem Verfahren zwischen 0,1–3 % und nach Kardioversion etwa 0,1 % beträgt.Relevant für die Therapie des periprozeduralen Schlaganfalls erscheint neben einer diesbezüglichen interdisziplinären Awareness die Vorhaltung von Standard Operating Procedures (SOPs), die neben präventiven Maßnahmen, das Blutdruckmanagement, die post-interventionelle Gerinnungshemmung als auch deren Antagonisierung im Falle einer (intrakraniellen) Blutung adressieren. Nach akuter zerebraler Ischämie mit behinderndem neurologischem Defizit kann im interdisziplinären Dialog auf der Basis einer Einzelfallentscheidung nach bestimmten kardialen Prozeduren eine systemische Thrombolyse und/oder eine mechanische Rekanalisation erwogen werden, auch wenn keine spezifischen Studien zur Effizienz und Sicherheit dieser Therapieverfahren für prozedurassoziierte Schlaganfälle vorliegen.