Nosokomiale RSV-Ausbrüche auf Stationen mit immungeschwächten Patienten sind gefürchtet. Diese können wesentlich zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität beitragen, insbesondere bei stammzelltransplantierten Patienten [1, 2]. Vor allem respiratorische Viren wie die humanen Metapneumo-Viren (hMPV), Respiratorische Synzytial-Viren (RSV), Influenza oder Coronaviren werden häufig nicht in die differenzialdiagnostischen Überlegungen einbezogen und können -neben leichteren, oder gar asymptomatischen Infektionen (wie bei Immungesunden) -in dieser Patientengruppe auch zu schweren Pneumonien mit Todesfolge führen [2, 3]. Viele von ihnen bergen das Potenzial, nosokomiale Ausbrüche zu verursachen. Aufgrund ihrer meist sehr ähnlichen klinischen Prä-sentation sind virale respiratorische Infektionen nur durch labordiagnostische Nachweise voneinander zu unterscheiden. Respiratorische Synzytialviren (RSV) RS-Viren sind umhüllte RNA-Viren der Gattung Pneumovirus, Unterfamilie Pneumoviridae der Familie der Paramyxoviridae. Labordiagnostisch können 2 Gruppen, A und B, unterschieden werden [4]. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 4,4 Tage, kann aber zwischen 2 und 8 Tagen variieren [5, 6]. Eine Infektion kann erfolgen über █ Tröpfchen bzw. direkten Kontakt, d. h. von Menschzu-Mensch, oder █ indirekten Kontakt über Oberflächen. RSV-Infektionen treten fast ausschließlich in der kalten Jahreszeit zwischen September und April auf [7]. Dabei kann der Zeitpunkt der stattfindenden Infektionswellen von Jahr zu Jahr erheblich variieren. RSV führt bei Säuglingen und Kleinkindern zu hohen Infektionsraten, sodass nach wenigen Lebensjahren fast jedes Kind seine erste RSV-Infektion durchgemacht hat. Krankenhaushygiene up2date 10 2015