Der unzweifelhafte Nachweis des schwer zu fassenden [HSi 9 ] 3À -Anions gelang in flüssigem Ammoniak mithilfe verschiedenster 29 Si-und 1 H-NMR-Experimente,inklusive Chemical-Exchange-Saturation-Transfer(CEST)-Experimente.C harakteristische Multiplett-Aufspaltungen sowohl bei den 29 Si-als auch bei den 1 H-Signalen zusammen mit den CEST-Messungen und eine teilweise reduzierte 1 H, 29 Si-Kopplungskonstante zeigen eine äußerst dynamische Si 8 -Teilstruktur sowie eine Si-H-Einheit mit einem langsamen Protonen-Hopping.Rechnungen belegen sowohl eine Umstrukturierung von Si 8 in der ps-Zeitskala über schwache Schwingungsmoden als auchd as Protonen-Hopping.Z usätzlichw urdei ne iner Einkristallstrukturanalyse von (K(DB[18]Krone-6))(K([2.2.2]-Krypt)) 2 [HSi 9 ]·8.5 NH 3 das H-Atom eindeutig an einer Ecke der quadratischen Grundflächedes Clusters lokalisiert, der die Gestalt eines einfach überdachten quadratischen Antiprismas hat. Insgesamt liefern experimentelle Studien und theoretische Betrachtungen bisher beispiellose Details sowohlzur Struktur als auchz um dynamischenV erhalten der Clusteranionen, die bisher eher fürs tarr gehalten worden sind.Abbildung 4. Simulation der dynamischen Prozesse in Lçsung mit den resultierenden Austauschmatrices über die drei niederenergetischsten, berechneten Pfade (karierte Muster fürSi-Atome, die gegenseitig austauschen,e ingefärbt bezüglich ihrer Anfangs-und Endposition). Das schnelle Si 8 -Scrambling erfolgt durch Reorganisation des [HSi 9 ] 3À -Clusters über konzertierte Bindungsbrüche und Bindungsbildung, bei der entwederz wei Bindungen (Pfad A) oder vier Bindungen (Pfad B) beteiligt sind. Fürdie Mittelung der chemischen Verschiebungen,wie sie im NMR-Spektrum beobachtetwurden, muss entweder ausschließlich Pfad Ba ktiv sein oder sowohl Pfad Au nd Bz usammen, was zu einem vollständigen Austausch aller acht Si-Atome führt. Aufgrund der Schwingungsbewegung des H-Atoms und der Exzentrizitätd er Si5-Si2-Bindung kann das H-Atom an ein benachbartes Si-Atom in der quadratischen Grundfläche des [HSi 9 ] 3À -Clustersb inden und somit eine partielle Entkopplungder Si-H-Kopplungen bewirken (H-Hopping, Pfad C). Dies ist in Einklang mit der Abweichung der experimentellen von den berechneten Werten. Man beachte, dass sowohl alle resultierenden Cluster über die Pfade A, Bu nd Cals auch der Grundzustand GS entartet sind und sich lediglich bezüglich der relativen Positionen der Si-Atome unterscheiden.