Zusammenfassung
Der Sol‐Gel‐Prozess zur Erzeugung von Materialien mit oxidischer Grundstruktur ist eine Methode, die handwerklich sehr einfach ist (mischen – warten – verarbeiten – trocknen), bei der aber detaillierte chemische Kenntnisse notwendig sind, wenn man die optimalsten Materialeigenschaften erzielen und alle Möglichkeiten ausschöpfen möchte, die die Methode bietet („better materials through chemistry“). Der Grund dafür ist, dass die Gel‐Synthese kinetisch kontrolliert abläuft, die erhaltenen Materialien also amorph und metastabil sind. Jeder Parameter, der die Reaktionsgeschwindigkeiten der Precursoren oder Intermediate beeinflusst, hat daher Auswirkungen auf Struktur und Eigenschaften der Gele und muss genau kontrolliert werden. Die chemische Zusammensetzung der Gele lässt sich durch geeignete Precursor‐Kombinationen nahezu beliebig anpassen. Das bietet die Möglichkeit, Materialeigenschaften gezielt zu beeinflussen und anspruchsvolle, „maßgeschneiderte“ Materialien herzustellen.