Hintergrund und Ziel
Das Gesundheitswesen leidet unter Personalmangel, was die Sicherstellung einer ausreichenden Zahl an Absolventinnen und Absolventen unabdingbar macht. Das unterstreicht die Notwendigkeit, die Studienabbruchsintentionen zu untersuchen und gegebenenfalls zu verringern. Der Beitrag untersucht die aktuellen Studienabbruchsintentionen von Studierenden von gesundheitsbezogenen sowie humanmedizinischen Studienrichtungen in Österreich.
Material und Methoden
Studierende der Medizin (Human- und Zahnmedizin) sowie gesundheitsbezogener Studienrichtungen wurden von 12/21–06/22 unter anderem hinsichtlich ihrer Studienabbruchsintention befragt. Insgesamt 756 nahmen an einer nationalen, anonymen Online-Befragung teil. Die Aussendung des Links erfolgte durch die Hochschulen bzw. die Hochschülerschaft.
Ergebnisse
Erhöhte Studienabbruchstendenzen haben 11,7 % der Befragten, davon verglichen mit der Medizin mehr aus gesundheitsbezogenen Studienrichtungen. Nach 2‑facher Bereinigung zeigt eine logistische Regression hinsichtlich erhöhter Studienabbruchstendenzen Signifikanzen bzgl. der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Studium, dem Gefühl, dem Studienalltag gewachsen zu sein, der empfundenen materiellen Absicherung und Kopfschmerz.
Schlussfolgerung
Nicht die Effekte der Pandemie waren zentral für Studienabbruchsmotivationen, sondern Unzufriedenheit, Überforderungsbefürchtungen und finanzielle Aspekte. (Potenzielle) Studierende sollten besser über die Anforderungen informiert werden. Während des Studiums ist auf die Sicherstellung der Zufriedenheit mit dem Programm zu achten.