Children’s Mobility. State of the Research and Planning Concepts

Abstract

ZusammenfassungDie Mobilität von Kindern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem kaum noch überschaubaren Forschungsfeld entwickelt, in dem Deutschland jedoch bemerkenswert still bleibt. Die Motivationen für die Forschungen liegen vor allem in der Zunahme des Mitfahrens im Pkw auf Kosten der nichtmotorisierten und/oder selbstständigen Mobilität der Kinder. Dies hat negative Folgen für die Gesundheit und Entwicklung der Kinder und ist unter anderem mit Problemen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes verbunden. Der Beitrag gibt einen Überblick über das Forschungsfeld. Er diskutiert Schwerpunkte der Forschung, Methoden und Einflussfaktoren der Mobilität von Kindern. Darüber hinaus diskutiert er die – eher spärliche – praxisorientierte Literatur und zeigt Wege auf, wie die nichtmotorisierte und selbstständige Mobilität von Kindern gefördert werden kann.

Aktiv zur Schule

“…Dem mütterlichen Mobilitätsverhalten kommt daher eine wichtige Vor-bildfunktionbezüglichderaktivenSchulwege von Kindern zu. Im Rahmen eines auf internationalen Studien basierenden Reviews zeigte sich mangelnde wahrgenommene soziale Unterstützung durch die Eltern als eine der Hauptbarrieren von aktiven Schulwegen [26] [37]. Neben den elterlichen Faktoren wurde in einer Metaanalyse das Schulumfeld als relevant identifiziert: Der sozioökonomische Status des Schulumfelds war dabei positiv mit der Wahrscheinlichkeit aktiver Schulwege assoziiert [15].…”

“…An diesen Befunden wird deutlich, wie bedeutsam der Einfluss der Lage der Schule und die Wohngegend für die Verkehrsmittelwahl der Kinder ist. Internationale Übersichtsarbeiten zu räumlich-baulichen Umwelt-korrelatendesaktivenSchulwegsidentifiziertenaußerdem die Begehbarkeit("walkability") und die Einwohnerdichte in der Nachbarschaft als positive Korrelate und fehlende Straßenanbindungen als negative Korrelate von aktiven Schulwegen [1,9] [37]. Die Interpretation der Interaktionseffekte zwischen sozialen und räumlich-baulichen Umweltfaktoren stellt sich häufig als schwierig dar [37].…”

Über den Zusammenhang von sozialer Exklusion und Mobilität. Konzeptionelle Überlegungen zur Einrichtung eines Reallabors in der Region Hannover

“…Im ersten Bereich wird die eigenständige Mobilität der Kinder sowie in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigten untersucht (Ahern et al, 2017;Fyhri et al, 2011;Hillmann et al, 1990;Mammen et al, 2012;Marzi & Reimers, 2018;Ross, 2007;Scheiner, 2016). Dabei werden hauptsächlich Verkehrsmittelnutzung und Verkehrssicherheit der Schulwege fokussiert betrachtet (Fyhri et al, 2011;Scheiner, 2019). In diesem Kontext wird beispielsweise die Distanz zur Schule als Auswahlkriterium für die Verkehrsmittelwahl identifiziert (Ducheyne et al, 2012;Mammen et al, 2012;Wilson et al, 2018).…”

Resonanz erfahren – mit der Welt in Beziehung stehen. Vielfältige pädagogische Zugänge zu einer kindheitspädagogischen Praxis

“…Intensiviert wurden auch Bring und Holdienste, die Eltern übernehmen. Immer weniger Kinder und Jugendliche sind alleine auf Wegen mobil, sondern werden aus Angst vor möglichen Unfällen sowie Übergriffen von ihren Eltern vorzugsweise mit dem PKW gebracht(Scheiner, 2019). Abgesehen von der Tatsache, dass Kinder auf diese Weise ebenfalls um Möglichkeiten der selbständigen Weltaneignung und Reichweitenvergrößerung beraubt werden, bedeutet dies für Eltern auch viel Stress.…”