ZusammenfassungWährend über die Hälfte aller Neugeborenen einen zumeist harmlosen Ikterus entwickelt, beträgt die Inzidenz der mit einem Ikterus verbundenen neonatalen Cholestase 1:2500 Geburten. Jeder Neugeborenenikterus, der länger als 2–3 Wochen besteht, erfordert eine schnelle diagnostische Abklärung. Der erste Schritt dieser Diagnostik sollte die Bilirubindifferenzierung beinhalten. Die konjugierte Hyperbilirubinämie weist auf die Gallen -gangatresie hin, bei der die Prognose entscheidend durch einen frühzeitigen Therapiebeginn verbessert werden kann. Problematisch kann in Deutschland die Zeit zwischen der Entlassung aus der Geburtsklinik und der U3-Vorsorgeuntersuchung im Alter von 4–6 Lebenswochen sein, da in diesem Zeitfenster normalerweise keine ärztliche Vorstellung der Kinder erfolgt. Die Liste der Differenzialdiagnosen der neonatalen Cholestase ist lang, jedoch entfallen 95 % der Fälle auf die 10 häufigsten Diagnosen.