Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Erste Studien unterstreichen die Bedeutung von suizidspezifischem Grübeln als Risikofaktor für suizidales Verhalten. Ob suizidspezifisches Grübeln auch einen Chronifizierungsfaktor für suizidales Verhalten darstellt, soll anhand der Assoziation mit wiederholten Suizidversuchen untersucht werden. Fragestellung: Gehen multiple Suizidversuche mit einer höheren Neigung zu suizidspezifischem Grübeln einher? Zeigt sich ein Zusammenhang zwischen suizidspezifischem Grübeln und dem Vorliegen multipler Suizidversuche, wenn für andere, bekannte Risikofaktoren kontrolliert wird? Methode: In der vorliegenden Studie wurden N=181 Patient_innen, die einen ( n=101) oder mehrere ( n=80) Suizidversuche unternommen haben, zu suizidspezifischem Grübeln, Suizidgedanken, Depression, Angst und Stress befragt. Ergebnisse: Patient_innen mit mehreren Suizidversuchen berichteten signifikant mehr suizidspezifisches Grübeln als Personen mit einem Suizidversuch. Suizidspezifisches Grübeln differenzierte nicht zwischen Personen mit einem vs. mehreren Suizidversuchen, wenn für Geschlecht, Alter, Suizidgedanken, Depression, Angst und Stress kontrolliert wurde. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse liefern einen ersten Hinweis darauf, dass suizidspezifisches Grübeln mit einer Chronifizierung suizidaler Handlungen einhergehen könnte.