Zusammenfassung
Hintergrund
Mikroinvasive Verfahren haben sich in der Glaukomchirurgie etabliert und werden bevorzugt für Patienten mit nicht zu niedrigen Zieldruckwerten eingesetzt. Die Excimer-Laser-Trabekulotomie (ELT) stellt einen solchen minimal-invasiven Ansatz dar und kann mit einer Kataraktoperation kombiniert werden.
Ziel der Arbeit
Über 12 Monate wurden die Senkung des intraokularen Drucks (IOD), die Menge der drucksenkenden Lokaltherapie und das Auftreten unerwünschter Ereignisse mit dem neuen EliosTM-Verfahren (Elios Vision GmbH, Germering, Deutschland) anhand von Real-Life-Daten einer heterogenen Patientenpopulation, die eine ELT in Kombination mit einer Kataraktoperation (Phako-ELT) erhielt, analysiert.
Material und Methoden
Es wurden 20 Augen von 13 Patienten, die eine Phako-ELT erhalten haben, retrospektiv analysiert. Nach einer Standardphakoemulsifikation mit Hinterkammerlinsenimplantation wurden mit dem Excimer-Laser 10 Mikrokanäle angelegt. Die Patienten wurden über 12 Monate nachbeobachtet und der IOD, die drucksenkende Lokaltherapie und das Auftreten unerwünschter Ereignisse untersucht.
Ergebnisse
Das Durchschnittsalter lag bei 65 Jahren. Präoperativ betrug der IOD 17,5 (± 5,3) mm Hg. Die IOD-Senkung lag im Mittel bei 4,8 mm Hg (27,4 %, p < 0,001) am ersten postoperativen Tag, 3,2 mm Hg (18,3 %, p = 0,22) nach 6 Monaten und 2,5 mm Hg (14,3 %, p = 0,14) nach 12 Monaten. Die Drucksenker konnten von im Durchschnitt 3,2 (± 1,3) Wirkstoffen präoperativ auf 0,5 (± 0,9) an Tag 1 (p < 0,001), 1,9 (± 1,2) nach 6 Monaten (p = 0,008) und 2,2 (± 1,3) nach 12 Monaten (p = 0,013) reduziert werden.
Diskussion
In der hier untersuchten Kohorte ist die ELT in Kombination mit einer Kataraktoperation ein sicheres, minimal-invasives glaukomchirurgisches Verfahren, welches bei Patienten mit niedrigem Ausgangsdruck 1 Jahr postoperativ noch eine IOD-Senkung von 14,3 % aufweist, bei einer Reduktion der drucksenkenden Medikation um 1 Wirkstoff. Da bei der ELT kein Implantat zum Einsatz kommt und die Bindehaut unangetastet bleibt, sind Folgeeingriffe nicht beeinträchtigt und auch Filterkissenoperationen ohne Weiteres möglich.