ZusammenfassungKrisen, wie die COVID-19-Pandemie und der Klimawandel, stellen große Herausforderungen für die gesundheitliche Versorgung dar. Ärztliche Praxen sind zentral in der Versorgung von vulnerablen Personengruppen und sollten daher optimal auf aktuelle und zukünftige Krisen vorbereitet sein. Durch die Entwicklung von Qualitätsindikatoren im Rahmen des Projekts RESILARE sollen die Resilienz von ärztlichen Praxen gefördert und Potenziale der Vorbereitung und Reaktion auf potenzielle Krisen aufgezeigt werden. Im Rahmen eines etablierten 2‑stufigen Panelverfahrens wurden insgesamt 32 Qualitätsindikatoren entwickelt, die sich in die 4 Handlungsfelder a: individuelle Resilienz, b: Krisenprävention, c: Praxisorganisation und d: Klimaresilienz gliedern lassen. Die Indikatoren wurden in 34 allgemeinmedizinischen Praxen pilotiert und evaluiert. Dabei zeigte sich das größte Verbesserungspotenzial der Praxen in den Handlungsfeldern Krisenprävention und Klimaresilienz. Insgesamt sahen die pilotierenden Praxen eine hohe Relevanz der Indikatoren und ihrer Themenfelder für die primärärztliche Versorgung und wurden durch sie zu einer Vielzahl an Maßnahmen angeregt. Die entwickelten Qualitätsindikatoren zeigten sich somit als geeignet zur Förderung der Krisenresilienz in ärztlichen Praxen. Weiterhin bringen sie großes Verwertungspotenzial mit sich, auch außerhalb von allgemeinmedizinischen Praxen.