Hintergrund: Das obstruktive Defäkationssyndrom (ODS) beschreibt einen Symptomkomplex, der sowohl funktionelle als auch morphologisch-anatomische Störungen beinhaltet, die einen großen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Wenn konservative Therapiekonzepte ausgeschöpft sind, können chirurgische Therapieoptionen erörtert werden. Methoden: Indikationen und chirurgische Therapieoptionen beim ODS wurden anhand der publizierten Literatur und der persönlichen Verfahrenswahl analysiert und bewertet. Ergebnisse: Die adäquate Behandlung des ODS bleibt aufgrund der vielfältigen Ursachen und Ausprägungsformen generell eine Herausforderung – dies gilt für konservative Behandlungsoptionen in gleicher Weise wie für operative Therapiekonzepte. Diagnostik und Therapie der symptomatischen Rektozele und des inneren Rektumprolapses (Intussuszeption) bleiben kontrovers. Bei den Operationsverfahren konkurrieren transabdominelle Rektopexieverfahren mit transanalen Operationsmethoden (STARR-Operation). Die Bedeutung der sakralen Neuromodulation beim ODS kann aufgrund fehlender Langzeitergebnisse noch nicht bewertet werden. Schlussfolgerungen: Patientenselektion, Indikationsstellung und auch die Art der chirurgischen Maßnahme stellen eine Herausforderung beim ODS dar, sodass hier eine generelle Zurückhaltung bei der Operationsindikation zu fordern ist. Dies gilt für alle chirurgischen Therapieoptionen und betrifft somit transabdominelle, transperineale und transanale Verfahren.