Eine intravenöse Flüssigkeitstherapie erfolgt unter der Vorstellung, eine Verbesserung der Makrohämodynamik (Erhöhung des Herzzeitvolumens, HZV) zu erreichen und dadurch die Organperfusion verbessern zu können. Untersuchungen von hämodynamisch instabilen Patient:innen auf einer Intensivstation haben gezeigt, dass nur etwa 50% dieser Fälle "volumenreagibel" sind. C-Probleme sind bei Patient:innen im nicht-traumatologischen Schockraum ebenfalls häufig (35%) [1,2]. Es ist die Balance zwischen Volumenreagibilität (VR) und Volumen(in)toleranz zu finden; ggf. ist sogar ein Volumenentzug (Dekongestion, "Wasser raus") anzustreben. Bettseitig ist zur Evaluation des Volumenstatus die Echokardiografie in Kombination mit der Sonografie der Vena cava inferior und der Thoraxsonografie etabliert.
Perfusion und Volumenreagibilität (VR)Das HZV als das pro Zeiteinheit "umhergepumpte" Blutvolumen wird insbesondere durch vier Faktoren beeinflusst [3,4]: ▪ Kontraktilität des Myokards (Inotropie) ▪ Vorlast (passive Dehnung des Myokards am Ende der Diastole, linksventrikulärer enddiastolischer Druck) ▪ Nachlast (u. a. Wandspannung des Ventrikels während der systolischen Austreibungsphase, peripherer Widerstand, aortale Impedanz) ▪ Herzfrequenz Die Frank-Starling-Kurve beschreibt den Zusammenhang zwischen HZV bzw. Schlagvolumen (SV) und der Vorlast. Unter physiologischen Bedingungen erhöht eine Steigerung der Vorlast das SV und damit das HZV. Je steiler der Kurvenanstieg, desto mehr kann das SV durch Vorlasterhöhung gesteigert werden. Verläuft die Kurve flach, so ist die Reaktion auf eine Vorlaststeigerung gering. Je nachdem welcher Patient:innenzu-stand vorliegt, verschiebt sich die Frank-Starling-Kurve innerhalb des Diagrammes, was Einfluss auf die VR der Patient:innen hat. Eine Patient:in gilt als volumenreagibel, wenn das jeweilige SV nach Erhöhung der Vorlast (z. B. Flüssigkeitsbolus 250-500 ml) um 10-15% ansteigt [5]. Vorliegende VR indiziert (pauschal) jedoch noch keine Flüssigkeitstherapie; ein klinischer Kontext wird zur Einschätzung benötigt.
Kongestion und Volumen(in)toleranzDas venöse System ("Blutreservoir") enthältim Vergleich zu den Kapillaren (5%) und den Arterien (15%)die größte Menge (64%) des zirkulierenden Blutvolu-Bibliografie