ZusammenfassungDie ganzheitliche Betrachtung der Lebens- und Futtermittelsicherheit unter Einbeziehung der Tiergesundheit und der Umweltbedingungen ist eine wichtige Säule des One-Health-Ansatzes. Die Begrifflichkeit geht damit deutlich über die häufig darunter verstandene Vermeidung der Verbreitung von übertragbaren mikrobiologischen Krankheiten hinaus und verdeutlicht, dass Mensch, Tiere und Umwelt sowie ihre Interaktionen in einem transdisziplinären Kontext betrachtet werden sollten.In dem vorliegenden Diskussionsbeitrag zum One-Health-Ansatz liegt der Fokus weniger auf mikrobiologischen Risiken, sondern es wird insbesondere der Zusammenhang zu chemischen Risiken in der Nahrungskette hergestellt. Dieser wird an konkreten Beispielen chemischer Kontaminanten (Metalle, persistente organische Kontaminanten und natürliche Toxine) verdeutlicht und die Mechanismen von Eintrag und Weitergabe entlang der Nahrungsketten werden vorgestellt.Die Minimierung des Vorkommens chemischer Kontaminanten und somit der Exposition erfordert internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Klimawandel, Pandemien, Rohstoffknappheit, Energiemangel, politische Krisen und Umweltkatastrophen können die gesamte Kette der Primärproduktion pflanzlicher und tierischer Lebensmittel sowie die Weiterverarbeitung und Bereitstellung der Produkte für Verbraucherinnen und Verbraucher beeinträchtigen. Neben der sich verändernden Verfügbarkeit kann dies auch einen Einfluss auf die Zusammensetzung, Qualität und Sicherheit der Lebens- und Futtermittel haben. Anhand der Effekte auf globalen Warenketten werden vulnerable und resiliente Bereiche sichtbar. Im Sinne des One-Health-Ansatzes gilt es, die Sicherheit und Resilienz entlang der Nahrungskette zu erhöhen und deren Vulnerabilität zu minimieren.