ZUSAMMENFASSUNGDie Hepatitis B ist bei Kindern, die fast ausschließlich vertikal infiziert werden, zunächst durch eine immuntolerante Phase mit normalen Transaminasen und hoher Viruslast charakterisiert, die im Verlauf von Jahren in die immunreaktive Phase mit erhöhten Transaminasen übergehen kann. In dieser Zeit kann dann eine Serokonversion zu anti-HBe eintreten, die in der Regel mit der Normalisierung der Transaminasen und einer drastischen Reduktion der Viruslast verbunden ist. Die Therapie ist nur in der immunreaktiven Phase indiziert. Man kann mit Peg-Interferon, Entecavir und Tenofovir behandeln. Das Ziel ist die Serokonversion zu anti-HBe, was meist erst nach Jahren erreicht werden kann.Die Hepatitis C wird ebenfalls fast ausschließlich vertikal übertragen und ist zunächst eine wenig aktive Erkrankung. Die Therapie mit alfa-Interferonen ist aufgrund der neuen oral applizierbaren DAAs (direct antiviral agents) obsolet. Für Kinder ab 12 Jahren sind aktuell drei Kombinationen: Ledipasvir und Sofosbuvir für Genotyp 1 und 4 und Ribavirin mit Sofosbuvir für die Genotypen 2 und 3 sowie pangenotypisch Glecaprevir und Pibrentasvir zugelassen. Dieses Jahr ist mit weiteren Zulassungen für die jüngeren Altersgruppen zu rechnen.