ZusammenfassungDie Urinsedimentanalyse ist Teil einer Routine-Urinuntersuchung und dient der
Identifikation von unlöslichen Urinbestandteilen. Sie wird vor allem
für die Diagnose von Harnwegserkrankungen eingesetzt, kann aber auch bei
der Diagnostik von systemischen Erkrankungen oder Vergiftungen hilfreich sein.
Die Urinsedimentanalyse sollte idealerweise an frischem Urin
durchgeführt werden, da es lagerungsbedingt zu Änderungen der
Zellmorphologie, zur Zelllyse oder in-vitro-Kristallbildung kommen kann. Bei der
manuellen Urinsedimentanalyse eignet sich ein ungefärbtes
Nasspräparat zur Identifikation und Quantifizierung von
Urinsedimentbestandteilen. Die Anfertigung gefärbter Nass- oder
Trockenpräparate kann zur genaueren Differenzierung von Zellen und zum
Nachweis von Bakterien notwendig sein. Seit einigen Jahren stehen ebenso
automatische Urinsedimentanalysegeräte in der Tiermedizin zur
Verfügung. Sie bringen eine große Zeit- und Personalersparnis
mit sich, jedoch ist eine Verifizierung der automatisch generierten Ergebnisse
durch erfahrene Untersucher nach wie vor notwendig. Häufig
identifizierte und klinisch relevante Urinsedimentbestandteile sind
Erythrozyten, Leukozyten, verschiedene Epithelzellarten, Kristalle und Zylinder
sowie Bakterien. Weiterhin können Parasiteneier, Pilzhyphen,
Fetttröpfchen, Spermien, Fasern, Haare, Schleim, Pflanzenbestandteile
und Kontaminationen aus der Umwelt im Urinsediment vorkommen und die
Interpretation der Ergebnisse erschweren.