Die Kristallstruktur von KCuGaF6 wurde auf der Basis röntgenographischer Einkristalldaten bestimmt (wR2 = 0, 084 für 2476 unabhängige Reflexe). Die Verbindung kristallisiert mit a = 728, 56(4), b = 989, 51(6), c = 676, 27(3) pm, β = 93, 120(5)°, Z = 4 in der Raumgruppe P21/c des pyrochlor‐verwandten KCuCrF6‐Typs. Die oktaedrischen [GaF6]‐ und [CuF6]‐Koordinationen sind schwach bzw. stark verzerrt (Mittelwerte Ga‐F: 188, 2 pm bzw. Cu‐F: 188, 2/200, 1/227, 6 pm). Die längsten Abstände Ga‐F und die kürzesten Cu‐F zeigen sich in längs [100] bzw. [001] verlaufenden Oktaederketten der beiden Atomsorten, die auch untereinander verbrückt sind (M‐F‐M zwischen 114 und 145°). Die am Pulver und einem Einkristall gemessenen magnetischen Molsuszeptibilitäten lassen sich mit dem isotropen Heisenberg‐Modell für S = 1/2 beschreiben, wenn man Kettenabbruchseffekte in Form eines paramagnetischen Anteils berücksichtigt. Hinweise auf eine dreidimensionale magnetische Ordnung konnten bis zu T = 2 K herab und auch bei schwachem Magnetfeld H < 100 G nicht beobachtet werden. Dadurch unterscheidet sich KCuGaF6 (J/k = —71 K für das Pulver) von den gleichfalls magnetisch untersuchten Kettenverbindungen KCuAlF6 und Na2CuScF7 (J/k = —76 bzw. —59 K), für die sich ähnliche antiferromagnetische Austauschkonstanten J/k ergeben.